Zweite Mitwelt-Gespräche zu Betrieblicher Demokratiekompetenz am 21. Oktober in Eberswalde

Am 21. Oktober gehen die Mitwelt-Gespräche in die zweite Runde zum Thema Betriebliche Demokratiekompetenz. Betriebliche Demokratiekompetenz festigt demokratische Strukturen in Betrieben, um diese für die Herausforderungen der Zukunft wie Fachkräftemangel, soziales Lernen in der betrieblichen Ausbildung oder Nachhaltigkeit fit zu machen. Dazu ist ein eintägiger Workshop mit Start-ups der Region, Studierenden und erfahrenen Coach*innen geplant zu verschiedenen Aspekten betrieblicher Demokratie, in dem die Besonderheiten vor uns liegender Herausforderungen und Probleme analysiert und hinterfragt werden. Gemeinsam mit Master-Studierenden werden anschließend Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, die den Unternehmen vorgeschlagen und mit ihnen diskutiert werden.

ZENIKPLUS ist BNE-Akteur*in der UNESCO.

Ihr seid ein solches Start-up, dass sich Unterstützung in dieser Sache vorstellen kann? Meldet Euch kurz per Mail.

Unternehmerisch-demokratisch-miteinander: erste Mitwelt-Gespräche fanden am 25. April 2022 in Frankfurt (Oder) statt

Am 25. April startete das bbw Bildungszentrum Ostbrandenburg in Frankfurt (Oder) als Träger des BMAS-Projekts „Unternehmerisch-demokratisch-miteinander für Brandenburg“ gemeinsam mit dem Forschungszentrum zenikplus die lokale, kostenlose Gesprächsreihe der Mitwelt-Gespräche. Vertreter*innen von Wirtschaft sowie Gesellschaft, Politik und Bildung trafen sich zu Vorträgen, Workshops und fachlichem Austausch, um gemeinsam über die Rolle der Unternehmen und der mit und in ihnen agierenden Menschen in Brandenburg zu diskutieren und deren demokratische Verantwortung und Einflussmöglichkeiten für eine gute Zukunft sichtbarer zumachen.

ZENIKPLUS ist BNE-Akteur*in der UNESCO.

Das gut dreiminütige Video zur Veranstaltung gibt es hier auf Youtube.

Die Mitwelt-Gespräche – eine Einführung

Die Mitwelt[1]-Gespräche – Nachhaltigkeitsgespräche auf lokaler Ebene

Vision

Menschen machen Kommunikation! Wir wollen mit einer möglichst vielen Teilnehmer*innen der Gesellschaft ins Gespräch kommen über nachhaltige Themen, die Akteur*innen miteinander vernetzen – und klarmachen, dass wir alle Teile sowie Mitgestalter*innen unserer Welt sind. Wir entwickeln gemeinsam Gesellschaft und Mitwelt aus eigener Kraft. Und wir wollen gehört werden.

Ziel

zenikplus beabsichtigt, zukünftig regional und lokal Gesprächsreihen auf wissenschaftlicher Basis zu Nachhaltigkeits- und Mitweltthemen zu initiieren und dabei die Menschen, das Machen und die Kommunikation in den Fokus zu rücken. Dazu sollen regionale Stakeholder*innen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Bildung in regelmäßigen Veranstaltungen gemeinsam über die kompetente Rolle des Menschen in der Region diskutieren und über dessen Verantwortung und Einflussmöglichkeiten, wobei ganz bewusst auf die Chancen der Serependity[2] gesetzt wird. zenikplus will dabei als wissenschaftlich versiertes, glaubwürdiges Center und Link zwischen Akademia und Öffentlichkeit in der Region wahrgenommen werden. Adressiert wird die Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene sowie die Stärkung und Mobilisierung der Jugend. Weiterbildung von Führungskräften und Mitarbeiter*innen adressiert das Handlungsfeld Kompetenzentwicklung von Lehrenden als Coaches. Das Handlungsfeld Ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen wird durch Kooperation mit nachhaltig agierenden Organisationen tangiert.

Erste strategische Ansätze für eine regionale Modellierung

Mitwelt-Gespräche als Mitmachwelt und Gesprächsreihe positioniert sich als regionales beziehungsweise lokales Projekt mit wissenschaftlichem Anspruch zum Aufbau demokratischer Kompetenzen[3]. Aus dieser Positionierung werden aktuell Kooperationen und Modellveranstaltungen in diesem Rahmen initiiert. Zu den Unterstützer*innen der Mitwelt-Gespräche zählen beispielsweise myclimate, Berliner Tafel sowie bbw Ostbrandenburg. Die Pilotveranstaltung wird am 25. April 2022 in der IHK Frankfurt (Oder) stattfinden.

Umsetzungsidee

Die Gesprächsreihen sind als Mischung aus Diskurs und Vortrag vorgesehen. Diese sollen sich inhaltlich mit den ökologischen Schlüsselbereichen auseinandersetzen und gleichzeitig den sozialen Kontext berücksichtigen.

Die Veranstaltungen beginnen mit Vorträgen, welche Grundlagen und Anwendung vorstellen. Hierbei soll das niedrigschwellige Format Soapbox Science[6] eingesetzt werden. Anschließend begeben sich die Teilnehmer*innen in ein Forum und schlagen als Themenpat*innen Themen vor, denen sich anschließend in Workshops des Barcamps[7] gewidmet wird. Dort tauschen sich die Teilnehmer*innen zu ihren Themen aus und verfassen kurze Forderungenpapiere.

Abschließend treffen sich sämtliche Teilnehmer*innen wieder im Forum. Dort werden die Ergebnisse kurz vorgestellt. Die Teilnehmer*innen schlagen selbst vor, wie mit den Ergebnissen umzugehen ist und reichen diese gegebenenfalls an relevante Stakeholder*innen weiter.

Der Kernprozess[8] gestaltet sich dabei wie folgt:

- Problem neutral vorstellen,
- Positionen austauschen und verstehen,
- Probleme bearbeiten und bestenfalls sogar lösen,
- Meinungen erfassen und bilden.

Prozessualer Sinnbegleiter Epikurs Garten

Mitwelt kooperiert mit Epikurs Garten[9], einem neuen österreichischen Projekt von Thomas Mohrs, einem der Macher*innen des Gastrosophicums[10], das an Ideen wie Land schafft Leben[11] oder fairleben[12] anknüpft. Das Projekt wird mit einem „bottom up“-Ansatz möglichst viele lokale Netzwerkpunkte schaffen, indem an geeigneten Orten open spaces, Orte der Begegnung, der gemeinsamen Praxis, des gemeinsamen Erlebens und des Philosophierens eingerichtet werden. Anders gesagt: Eher „graswurzelig“ in Gemeinden miteinander aktiv werden und die Leute zusammenbringen, informieren, mit ihnen praktisch arbeiten und sie so zum Nachdenken und zum Überdenken der eigenen Lebenspraxis animieren. Im Kern steht dabei die Idee der guten, verantwortungsvollen und gerechten Ernährung.

Was bedeutet dies praktisch? Es soll begleitend zur Veranstaltung gemeinsam Nahrung vorbereitet, zubereitet und gegessen werden. Hier wird das Gespräch mit der praktischen Handlung verbunden, hier wird das haptische Verständnis als Kulturbasis genutzt.


[1] "Mitwelt" begreift sich als Green Think Tank. "Green" steht dabei für sämtliche Themenfelder, die ökologische Relevanz besitzen und auf die Mitwelt bei der Meinungsbildung Einfluss nimmt.

[2] Eine leicht verständliche Hinführung zum Thema bietet die Universität Basel an unter https://www.unibas.ch/de/Aktuell/Uni-Nova/Uni-Nova-115/Uni-Nova-115-Kolumne.html

[3] vgl. Himmelmann 2005

[4] vgl. Denkhaus et al. 2021

[5] vgl. Schumacher et al. 2021

[6] "Es geht darum, Wissenschaftler*innen und ihre Forschung für die Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Den Macher*innen ist aber auch daran gelegen, Begeisterung für Forschung und Wissenschaft bei den Passant*innen zu wecken." (https://www.wissenschaftskommunikation.de/format/soapbox-science/)

[7] "Ein Barcamp ist ein partizipatives Veranstaltungsformat, das in den letzten Jahren auch Jugendliche immer stärker für sich entdeckt haben. Man könnte sagen: Ein Barcamp ist eine Konferenz, ohne eine Konferenz zu sein. Es wird deshalb auch Unkonferenz oder Ad-hoc-Nicht-Konferenz genannt. [...] Bei Barcamps treffen sich alle Teilnehmenden zu Beginn in einem großen Plenum und stellen sich und ihre Session-Ideen vor. Hier werden Ablauf und Inhalte der weiteren Veranstaltung festgelegt. Was in den Sessions passiert, liegt ganz an den Teilnehmenden: Diskussionen, Workshops, Präsentationen, Kreativitätsübungen – alles ist möglich." (https://jugend.beteiligen.jetzt/wissen-qualifizierung/glossar/barcamp)

[8] vgl. Schumacher et al. 2021

[9] vgl.Kolmer, Mohrs und Birn 2021

[10] gastrosophicum-austria.netlify.app/

[11] www.landschafftleben.at/

[12] www.fairleben.at/

[13] www.zenikplus.de